Am vergangenen Samstag haben Roswitha und ich (das war unsere erste Fahrt alleine nach Porto au Prince) 4 freiwillige Helfer und deren Leiter vom Flughafen abgeholt. Sie sind in den zwei Bungalos untergebracht, die uns für Freiwilligengruppen zur Verfügung stehen. Zusätzlich ist in unserem Bungalow noch ein Zimmer mit zwei Betten, das aber gegenwärtig nicht gebraucht wird. Bungalow hört sich gut. Sie waren vielleicht auch mal schön zu früheren Zeiten. Es sind einfache Flachbauten mit 2 Zimmern, einem Vorraum mit Kochnische und einem Dusch-Toilettenraum, welche bislang kein Fenster hatten. In den vergangenen Wochen habe ich Durchbrüche gemacht und damit Licht in die finsteren Dusch-Toilettenräume gebracht. Unser Vorarbeiter hat sie schön ausgemauert und je ein Moskitogitter gemacht. Bedingt durch das Erdbeben, dem die Bungalows zwar standgehalten haben, dringt Feuchtigkeit durch die Decken. Salpeter bildet sich, der Verputz bröckelt von Decken und Wänden ab. In unserem Bungalow, das sogenannte Bosshaus, wurden Wände rausgenommen, sodass wir einen großen Vorraum mit Koch- und Essbereich haben. Zu 9 haben wir gerade Platz, um darin unsere Mahlzeiten einzunehmen. Wenn die 2. Freiwilligengruppe am kommenden Samstag kommt, müssen wir in dem offiziellen Speisesaal essen. Weil sich darin durch die Lage bedingt besonders viele Moskitos tümmeln, sowie auch Ratten und Mäuse sich nach Nahrung umsehen, haben wir diesen Raum nur am Anfang ein paar Mal benutzt. Doch jetzt mit 17 Personen müssen wir uns in die Höhle der ungeliebten Tiere stürzen. Zwar haben wir oberen Holzwandelemente abgenommen, damit mehr Licht und Luft reinkommt. Ob was nützt werden wir ab Samstagabend merken.
Nun, was machen die Freiwilligen?
Einer der Männer ist Elektroingenieur und macht die Elektroinstallation zusammen mit Caspar und einem einheimischen Studenten, der von GAiN mit einem Stipendium unterstützt wird, im zukünftigen Schlafhaus für die Mädchen. Da unser Maurerteam mit dem Schlafhaus für die Jungen fast fertig ist, werden sie in der zweiten Woche darin weiterarbeiten. Die anderen Freiwilligen arbeiten an der Außenanlage des Gästehauses unter der Leitung von Raphael und mir. Mit großen Sandsteinen wurden an zwei Seiten des Gebäudes schöne Mauern gesetzt, die die Blumen- und Sträucherbeete umfassen. So konnte Roswitha die ersten Blumen und Pflanzen, die sie gesammelt hatte, nun endlich einpflanzen. Es ist eine schweißtreibende Arbeit, wenngleich es gegenwärtig ungewöhnlich kühler ist (der angesagte Hurrikan fand wohl einen anderen Weg und kam nicht nach Haiti). Heute früh schien nicht mal die Sonne. Und gestern Nachmittag regnetes es, sodass wir die Außenarbeiten abbrechen und im Gästehaus mit dem Streichen von Wänden begonnen haben. Da die Schlahäuser im Quadrat mit einem lichten Innenhof gebaut sind, der mit Erde aufgefüllt und mit Bäumern und Sträuchern bepflanzt werden soll.
Diese Aufgabe hat hauptsächlich die zweite Freiwilligengruppe geleistet. Mit Schaufeln, Haken und Pickeln sind sie bei sengender Hitze an die Arbeit gegangen. Erde wurde gesiebt, Steine rausgelesen,- und immer wieder Trinkpausen eingelegt. Ihre Arbeit wurde belohnt: Mit einer Pflanzaktionvon Blumen und Sträuchern am letzten Arbeitstag ihres Hierseins.
Außerdem führten sie zwei Filmabende und zwei Spielnachmittage für Kinder durch. Mit dem Baden/Schwimmen mit den Kindern hatten sie es nicht so arg. Ob das Wasser zu schmutzig war/ist?
Jedenfalls durften sie bei einem Badeausflug an die Südküste den herrlichen Strand von Haiti erleben und genießen.
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